Erster Auftritt auf der großen Bühne (WZ-Bericht vom 01.03.)
WILHELMSHAVEN. Der TSR Olympia wird die Stadt Wilhelmshaven auch in diesem Jahr sportlich bei einer internationalen Großveranstaltung vertreten. Für die Europameisterschaften der Sportakrobatik vom 14. bis 21. April in Luxemburg hat Bundestrainer Igor Blintsov jetzt das Damenpaar Mira Spieß und Charlotte Kallai für die deutsche Nationalmannschaft nominiert.
Überraschung auf dem Weg zum Training
Die beiden Mädchen wurden am Freitag auf dem Weg zum Training in der Kristina-Gieseler-Halle mit der Nachricht ihrer offiziellen EM-Nominierung überrascht und von ihren Trainern und Vereinskameraden gebührend gefeiert.
„Aus unserer Sicht ist das EM-Ticket mehr als verdient“, sagt Trainerin Silke Spieß, die im April ebenfalls zum Aufgebot des Deutschen Sportakrobatik-Bundes (DSAB) gehören wird. „Beide haben den Bundestrainer überzeugt, haben viel Potenzial – deshalb kam die positive Nachricht auch nicht wirklich überraschend. Aber erleichtert ist man natürlich schon.“
Für Spieß und Kallai ist die EM in Luxemburg gleichzeitig der erste Auftritt auf der ganz großen Bühne. Zusammen mit ihrer früheren Partnerin Pia Breitkopf war Spieß schon bei der EM 2023 in Varna (Bulgarien) für Deutschland am Start – beide kamen im Finale damals auf Platz fünf. Da Breitkopf ihre Karriere danach beendete, begann die Suche nach einem neuen „Obermann“.
Zusammenarbeit läuft seit 16 Monaten
Der wurde mit der 13-jährigen Charlotte Kallai aus Cäciliengroden auch schnell gefunden. „Die beiden haben von Anfang an toll harmoniert“, blickt Trainerin Silke Spieß auf die inzwischen rund 16-monatige Zusammenarbeit des neuen Damen-Paares zurück. Für einen Start bei der WM 2024 in Portugal war die Kombination in Vorjahr aber noch zu frisch.
Dafür wollen die beiden Sportakrobatinnen jetzt so richtig durchstarten – und zwar in der für sie höheren Altersklasse Junioren 2 der 13- bis 19-Jährigen.
Spieß: „Der Bundestrainer hat ein Paar aus Nordhorn in die Senioren hochgezogen und unsere Mädchen auf den freien Platz bei den Junioren 2 gesetzt. Ob das nun ein Vor- oder Nachteil ist, werden wir sehen.“
In der Hoffnung auf eine positive Nachricht von Blintsov wurde das Trainingspensum von Spieß/Kallai schon vor einiger Zeit hochgeschraubt.
Ihren Auftritt beim Sachsenpokal in Riesa mussten die TSR-Mädchen zuletzt krankheitsbedingt absagen – trotzdem rechnet man sich in Luxemburg einiges aus. „Wir hatten uns zuletzt auf die Altersklasse 12 - 18 fokussiert, die Konkurrenz in der höheren Altersklasse kann ich aktuell nur schwer einschätzen“, sagt die Trainerin.
„Wenn die Mädchen dem Druck standhalten, ihr Potenzial abrufen und alle Elemente sauber stehen, dann ist alles drin. Aber: Man sollte die Messlatte auch nicht zu hoch ansetzen. Für beide ist es der erste ganz große Wettkampf – da können sie eigentlich nur gewinnen.“