Selbstbehauptungstraining für Schülerinnen
Bericht in der WZ vom 16. September 2016
WILHELMSHAVEN/FRIESLAND /MM - Was mache ich, wenn mich einer blöd anmacht? Wie reagiere ich? Kann ich mich wehren, was sage ich? Viele Fragen, die jedem jungen Mädchen in bestimmten Situationen einmal durch den Kopf schießen. Und dazu kommt auch noch so ein mulmiges Gefühl. Um dieses schlechte Gefühl erst gar nicht entstehen zu lassen, ist die Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland seit August auch in Schulen unterwegs und bietet ein Selbstbehauptungstraining für Mädchen der 7. bis 9. Klassen an – erster Ort war die Franziskusschule.
Junge Mädchen sollen lernen, wie der Name schon sagt, sich selbst zu behaupten. Man kann sich wehren, selbstsicherer werden und lernen, mit bestimmten Situationen besser umzugehen. Gerade junge Mädchen stellen sich oft die gleichen Fragen, die in diesem Kurs beantwortet werden können. Üble Beleidigungen, rohe Gewalt und Körperverletzungen sind leider immer wieder ein Thema und können überall stattfinden. Die Gewaltdelikte spiegeln die Relevanz der Problematik wider.
Dieses Projekt ist speziell auf junge Mädchen ausgerichtet und richtet sich nach den Standards für polizeiliche Selbstbehauptungs- / Selbstverteidigungstrainings des Landeskriminalamtes Niedersachsen, deren Ziel ein einheitliches, qualitativ hochwertiges Training ist. „Inhalte des Trainings werden einfühlsam und altersgerecht thematisiert“, so die Beauftragte für Kriminalprävention, Katja Reents. „Unsere Erfahrungen zeigen, dass bei frühzeitigem Wahrnehmen und Einsetzen der Selbstbehauptungstechniken der Einsatz körperlicher Abwehrtechniken oft gar nicht mehr erforderlich ist.“
Die Mädchen erlernten einfache und effektive Abwehrtechniken, die möglichst den individuellen Fähigkeiten entsprechen und effektiv eingesetzt werden können. Die Trainer verfügen durch Aus- und Fortbildung über fundierte Kenntnisse der möglichen Lebens- und Problemlagen von Mädchen. Mit einer Teilnahme an diesem Kurs macht jedes Mädchen mit Sicherheit einen Schritt in die richtige Richtung, so Reents.
Auch in den Berufsbildenden Schulen und der Integrierten Gesamtschule startet das Projekt. Gerne können sich weitere Schulen bei Katja Reents über das Projekt erkundigen (Info: Tel. 942-108).
Die Schülerinnen der Franziskusschule mit dem Schulsozialarbeiter Thomas Kurth (links) und den Trainern Olaf Janssen (hinten Mitte) und Katja Reents von der Polizei.
FOTO:POLIZEI